Filmische Atmosphären
Philipp Brunner, Jörg Schweinitz, Margrit Tröhler
Was meinen wir, wenn wir von der ‹Atmosphäre› in Film und Kino sprechen? In erster Linie verschiedene Empfindungsräume, an die sich subtile Wahrnehmungen und Stimmungen binden: Seien es mit filmischen Mitteln gestaltete Momente und Orte auf der Leinwand; seien es einnehmende Situationen und Dispositive – vom Daumenkino bis zum Openair-Festival –, in denen wir Filme schauen und uns von ihnen berühren lassen.
Erstmals in der deutschsprachigen Filmwissenschaft nähern sich Autorinnen und Autoren eines Bandes den unterschiedlichsten Facetten dieses Themas. Sie fragen nach ästhetischen, materiellen, technologischen und sozialen Aspekten filmischer Atmosphären ebenso wie nach historischen Wahrnehmungsräumen: Wann ist ein Film ‹atmosphärisch dicht›? Oder welche atmosphärischen Effekte erzeugen Filme von Tom Tykwer, Gus Van Sant oder Jean-Pierre Melville, von Kurt Kren oder Hans Richter, von Friedrich Wilhelm Murnau oder Urban Gad? Welche Aura entwickeln Stummfilme heute? Wie fühlte man sich im Duftkino? Und kann ein Film auf dem iPhone ein atmosphärisches Erlebnis bieten?