Filmisches Erinnern
Zur Ästhetik und Funktion der Rückblende
Irina Gradinari
Obwohl die Rückblende bzw. der Flashback ein verbreitetes ästhetisches Mittel filmischen
Erzählens darstellt, besteht bislang in dieser Hinsicht ein auffallender Mangel an theoretischer
Reflexion und filmhistorischer Forschung. Flashbacks scheinen vor allem mit
erinnerungspolitischen und genrespezifischen Implikationen zusammenzuhängen, und sie werden
somit je nach ästhetischen oder politischen Anforderungen an den Film unterschiedlich (viel)
eingesetzt. Der Band versucht mit Beispielanalysen dieses Forschungsdesiderat ein Stück weit zu
schließen, indem Formen und Funktionen von Flashbacks in verschiedenen historischen Epochen
und Genres sowie im Hollywood- und europäischen Autorenfilm untersucht werden. Nach einer
systematisch-historischen Einleitung liefern die sieben Aufsätze des Bandes anhand der Analyse
von Filmen aus den Jahren 1933 bis 2016 eine grundlegende theoretische Fundierung der
filmischen Rückblende.
Mit Beiträgen von Irina Gradinari (Hagen), Nikolas Immer (Trier), Nils Jablonski (Hagen), Michael
Niehaus (Hagen), Johannes Pause (Luxembourg), Fynn-Adrian Richter (Bochum) und Claudia
Sassen/Stefan Schröder (Dortmund).