Finanzierung technologieorientierter Unternehmensgründungen in Deutschland
Christian Schultz, Dieter Wagner
Außergewöhnliche Unternehmen wie Google, Microsoft, Apple oder Genentech, die ihre Branchen revolutionierten und zu Marktführern aufstiegen, werden oftmals als Beispiele angeführt, wenn über die Bedingungen für technologieorientierte Unternehmen in Deutschland diskutiert wird.
Unweigerlich wird dann die Frage aufgeworfen, warum sich solche Unternehmen in den USA entwickelt haben und nicht in Deutschland.
Innerhalb des Ursachengeflechts wird in der leichteren Verfügbarkeit von Kapital für technologieorientierte Unternehmen in den USA ein maßgeblicher Grund für die höhere Intensität der dortigen technologieorientierten Gründungsaktivitäten gesehen. Vor allem durch Venture Capital können risikoreiche technologieorientierte Unternehmensgründungen adäquat finanziert und in die Lage versetzt werden, ihre Produkte und Dienstleistungen dem Markttest zu unterziehen. Eine Verbesserung des Angebots der Frühphasenfinanzierung ist folglich ein Hauptziel der politischen Akteure.
Im Mittelpunkt des vorliegenden Sammelbandes steht die Finanzierung technologieorientierter Unternehmen in ihren unterschiedlichen Unternehmensphasen. Die Darstellungen beruhen dabei sowohl auf theoretischen Modellen als auch auf selbst erstellten empirischen Untersuchungen in den Bereichen Kapitalstruktur, Bewertung von Gründerteams durch den Venture Capitalist sowie Finanzierung durch FuE-Förderung. Neben der Weiterentwicklung der Wissensbasis in der Disziplin des Entrepreneurial Finance werden auf der Grundlage der Forschungsergebnisse Handlungsempfehlungen für Kapitalgeber, die politischen Entscheidungsträger und das Management technologieorientierter Unternehmen entwickelt.