François Couperin und seine Zeit
Johannes Menke
Das Leben und Schaffen des bedeutenden französischen Barockkomponisten François Couperin (genannt »Le Grand«) wird mit diesem Buch zum ersten Mal einem deutschsprachigen Publikum nahegebracht. Eine halbe Generation vor Bach und Händel geboren, erlebte und gestaltete der aus einer Musikerfamilie stammende Organist und Cembalist einen kulturellen Wandel. So stand der Anfang seiner Karriere noch ganz im Zeichen der klassischen Epoche des Sonnenkönigs. Seine zweite Lebenshälfte hingegen ist geprägt von der galanten Kultur unter Louis XV und der beginnenden Aufklärung.
Couperin knüpft an sein italienisches Vorbild Arcangelo Corelli an und folgt zeitlebens der Vision einer Synthese zwischen französischem und italienischem Stil. Nachdem er sich als Orgel- und Vokalkomponist einen Namen gemacht hatte, führte Couperin nicht nur die französische Cembalomusik mit seiner ganz persönlichen Handschrift zu einem unerreichten Gipfelpunkt, sondern setzte auch ganz neue Maßstäbe in der Kammermusik. Im Zentrum des Buches steht die facettenreiche und faszinierende Musik, die im Kontext ihrer Kultur auf neue Weise interpretiert wird. Als Poet der Instrumentalmusik und Meister der Nuancen ist Couperin ein Vorläufer Debussys und Ravels, die ihren Vorgänger bewunderten. Zahlreiche Notenbeispiele geben Einblicke in Couperins Werkstatt.