Franz Schubert und Gustav Mahler in der Musik der Gegenwart
Band 5.
Klaus Hinrich Stahmer
Immer ist Musik – auch solche, die aus modischen Gründen vorgibt, auf der Höhe ihrer Zeit zu stehen und um der Avanciertheit ihrer Mittel willen mit der Tradition brechen möchte – historisch bestimmt. Geschichtlichkeit ist ihr wesensmäßig auf Grund des Gewachsenseins vom tönenden Material eingeschrieben. Geschichtlich ist sie auch hinsichtlich ihrer gesamten Erscheinung als Tonkunst innerhalb einer gewachsenen Gesellschaft.
In dieser Sammlung von Aufsätzen geht es indessen weniger um die Geschichtlichkeit von Musik in diesem eher allgemeinen Sinn, als vielmehr um die Darlegung konkreter Rückbeziehungen von zeitgenössischer Musik auf zwei Komponisten der Vergangenheit, die auf Grund ihrer Eigenheiten im kompositorischen Denken die Musik der achtziger Jahre nachhaltiger als viele andere beeinflusst haben. Reflektiert und gebrochen lebt die Musik von Franz Schubert und Gustav Mahler in der Musik des 20. Jahrhunderts fort, und der Leser wird bei Betrachtung der auf Schubert und Mahler rückbezogenen Werke über die Beiden mindestens ebensoviel erfahren wie über diejenigen, die sich deren Musik aneignend angenähert haben.
Die Beiträge sind aus der Hochschularbeit heraus entstanden und wollen in ihrer Disparatheit weniger ein komplettes System als vielmehr so etwas wie ein Beziehungsgeflecht dar- und herstellen.