Französische Emigranten und Flüchtlinge in der Markgrafschaft Baden (1789-1800)
Sabine Diezinger
Die französichen Emigranten und Flüchtlinge, die in Baden im Zeitalter der Französischen Revolution Aufnahme fanden, kamen in einen Musterstaat des aufgeklärten Absolutismus. Den Markgrafen Karl Friedrich brachte die Aufnahme der Gegner der neuen französischen Staatsverfassung außenpolitisch in eine heikle Situation. Zunächst wurde jedoch niemand abgewiesen, so daß die kleine Markgrafschaft zeitweise bis zu 10.000 Geflüchtete versorgen mußte. Bei den Personen, die freiwillig oder unfreiwillig Frankreich verlassen hatten, handelte es sich nicht nur um Adelige und Kleriker, sondern vor allem auch um Angehörige des Dritten Standes: Bauern, Handwerker und Tagelöhner, die eigentlich von den Errungenschaften der neuen Gesellschaftsordnung hätten profitiern müssen, stattdessen jedoch vor ihren Auswüchsen flohen.