„Freeter“ und „Generation Praktikum“ – Arbeitswerte im Wandel?
Ein deutsch-japanischer Vergleich
Carola Hommerich
Seit der Rezession der 1990er Jahre erfährt der Arbeitsmarkt in Japan und Deutschland eine Umstrukturierung: die Zahl der Arbeitslosen und nicht-regulär Beschäftigter nimmt zu. In Japan entstand dadurch mit den „Freetern“ ein neuer Typ junger nicht-regulär Beschäftigter. In Deutschland gerieten hoch qualifizierte Berufseinsteiger, die beim Übergang in den Beruf Phasen atypischer Beschäftigung in Kauf nehmen müssen, unter dem Schlagwort „Generation Praktikum“ in die öffentliche Diskussion. Welche Auswirkungen hat der erschwerte Zugang zur gewünschten Berufstätigkeit für die Betroffenen? Welche Wertansprüche stellen sie und inwiefern sehen sie diese als erfüllt an? Unterscheiden sich Berufseinsteiger zu Beginn des 21. Jahrhunderts in ihren beruflichen Wertorientierungen von solchen vor zwanzig Jahren? Gewinnen für sie angesichts erhöhter Arbeitsmarktrisiken Aspekte materieller Sicherheit gegenüber beruflicher Selbstentfaltung und angenehmer Arbeitsbedingungen an Bedeutung? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der vorliegende Band. Er zeigt, inwiefern eine vergleichbare Arbeitsmarktentwicklung in verschiedenen kulturellen Kontexten mit ähnlichen beruflichen Wertorientierungen einhergeht und wo es interkulturelle Differenzen gibt.