Freie Poesie und gottesdienstliche Lieder
Zum Verhältnis von Bibel, Liturgie und Dichtung im frühen Werk von Willem Barnard (Guillaume van der Graft)
Maria Pfirrmann
Willem Barnard gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Kirchenlieddichtern in den Niederlanden. Unter seinem Pseudonym Guillaume van der Graft ist er als Dichter bekannt, der dem Experimentellen nahe steht. Untersucht werden vor allem seine Gedichte und Lieder, die zwischen 1955 und 1960 entstanden sind. Barnards dichterisches Werk ist kohärent, und die Kirchenlieder nehmen einen zentralen Ort ein. Starke Metaphern und die besondere Musikalität der Sprache kennzeichnen sowohl die Gedichte als auch die Lieder. Die Körperlichkeit des Sprachgebrauchs ist auffallend. Die Sprache eines sehr diesseitigen Glaubens hat hier Form gefunden. Die Untersuchung legt dar, welche wichtigen Impulse zur liturgischen Erneuerung in den Niederlanden der vergangenen Jahrzehnte dem Werk Willem Barnards zu verdanken sind.