Freizonen als Instrument evolutorischer Strukturpolitik
Steffen R Gross
Die regionale Strukturpolitik ist Gegenstand intensiver wissenschaftlicher Diskussionen. Nachdem in dieser Arbeit die Erklärungsdefizite der klassichen Regionalökonomik herausgearbeitet worden sind, wird aufgezeigt, inwiefern die Evolutionsökonomik eine theoretische Neuausrichtung leisten kann. Im Mittelpunkt steht eine Erweiterung der auf Allokations- und Umverteilungsaspekte konzentrierten Regionalpolitik um eine evolutorische Perspektive. Dazu erfolgt eine Verbindung der Evolutionsökonomik mit den relational-evolutorischen Raumkonzepten der Wirtschaftsgeografie. Es wird ein normatives Odnungskonzept aufgebaut, aus dem sich Grundsätze einer evolutoischen Strukturpolitik ableiten lassen. Als ein Instrument der evolutorischen Strukturpolitik werden Freizonen vorgeschlagen, die auf der entwickelten Theorie der Strukturpolitik aufbauen. Sie stellen einen marktwirtschaftlichen Ansatz dar, der über den Fokus der traditionellen Regionalpolitik hinausgeht. Freizonen nehmen in begrenzten Teilgebieten eines Wirtschaftsraumes weítreichende Deregulierungen für mehr Marktfreiheit vor. In dieser Arbeit werden die Ziele und Regelanforderungen einer solchen „Strukturpolitik für den Markt“ analysiert. Daraus wird eine konkrete Regel- und Handelndenstruktur entworfen. Um die Theorie zu veranschaulichen, wird der Freizonen-Ansatz in einem Exkurs beispielhaft auf die strukturschwache Region Oberfranken angewendet. Hierbei wird auf die im theoretischen Teil dargelegten Regelanforderungen für Freizonen zurückgegriffen.