Früher Tod im spätantiken Vindonissa
Interdisziplinäre Teilauswertung des spätantiken Gräberfelds Windisch- Tschanz
Michael Baumann
Die vorliegende Untersuchung der archäologischen
und anthropologischen Befunde und Funde aus
mehreren Grabungen in Windisch (V.08.1, V.87.5,
V.88,1, V.92.3 und V.93.1) fokussiert auf die spätantiken
Bestattungen am Hangfuß des Windischer Sporns.
– Im Bereich eines Gebäudekomplexes aus dem 1. Jh. n. Chr. wurden in der Spätantike in 26 Gräbern 38 Menschen bestattet. Bei sechs Gräbern handelt es sich um Doppel- oder Mehrfachbestattungen, worin 18 Individuen beigesetzt wurden.
– Die anthropologische Auswertung zeigte, dass die Mehrheit der Toten männlich und unter 30 Jahre alt war. Die Bestatteten hatten keine guten Lebensbedingungen und litten zu Lebzeiten an physiologischem Stress.
– Verschiedene Indizien machen es wahrscheinlich, dass die Toten Opfer einer Seuche wurden.