Frühförderung hörgeschädigter Kinder
Stand der Forschung, empirische Analysen, pädagogische Konsequenzen
Manfred Hintermair, Klaus Sarimski
Im Zusammenhang mit dem 2009 eingeführten Neugeborenen-Hörscreening hat die Frühförderung hörgeschädigter Kinder die Möglichkeit, Kinder mit einem gravierenden Hörverlust und ihre Familien bereits im ersten Lebensjahr zu fördern und zu begleiten. Diese neuen Chancen sind verknüpft mit neuen Herausforderungen für die Fachkräfte, die in der Frühförderung arbeiten. Wissen um grundlegende Entwicklungsprozesse in der ganz frühen Kindheit, Wissen um Entwicklungsbesonderheiten bei kleinen hörgeschädigten Kindern sowie vor allem auch ein durch Familienorientierung verändertes Verständnis der Zusammenarbeit mit Familien bestimmen das Aufgaben- und Handlungsfeld der Frühförderung.
In dem vorliegenden Buch werden aus drei Perspektiven Informationen für die Arbeit der Frühförderung zur Verfügung gestellt. Im ersten Teil des Buches wird ein kompakter Abriss zu aktuellen Forschungsergebnissen im Bereich der frühen Entwicklung von Kindern und zur Situation ihrer Familien gegeben. Im zweiten Teil stellen die Autoren verschiedene Ergebnisse aus eigenen Forschungsarbeiten der letzten Jahre vor und konzentrieren sich dabei auf Aspekte, die für eine familienorientierte Realisierung von Frühförderung besonders wichtig sind. Die Rolle der elterlichen Kompetenzen, die Qualität der Eltern-Kind-Interaktion und die Perspektiven von Frühförderfachkräften zu ihrem Verständnis der Frühförderarbeit werden hier besonders betont. Schließlich werden im dritten Teil des Buches konkrete Empfehlungen vorgestellt, wie eine familienorientierte Frühförderung mit Familien hörgeschädigter Kinder in der Praxis umgesetzt werden kann.
Das Buch vermittelt dem Leser insgesamt einen Überblick zu aktuellen Themen der Frühförderung hörgeschädigter Kinder und stellt dazu den vorliegenden Wissensstand vor.