Fundamentalismus in Deutschland
Der Kampf um die Bibel im Protestantismus des 19. und 20. Jahrhunderts
Stephan Holthaus
Das Stichwort „Fundamentalismus“ ist heute in aller Munde. Weltweit beobachtet man fundamentalistische Strömungen mit Sorge. Seien es die islamistischen Extremisten, die bombenlegend und mordend die westliche Welt in Atem halten, oder radikale Hindus, Juden oder Christen – die fundamentalistische Bedrohung scheint weltweit zuzunehmen. Von daher ist es notwendig, nach den historischen Wurzeln des Fundamentalismus zu fragen. Das vorliegende Buch beschreibt erstmals die Geschichte des protestantischen Fundamentalismus in Deutschland. Ihm ging es in erster Linie um die Glaubwürdigkeit der Bibel, nicht um eine gewalttätige Veränderungen der Gesellschaft. Der Autor zeichnet minutiös die Ausbreitung dieser Bewegung in den verschiedenen Kirchen und Freikirchen im 19. und 20. Jahrhundert nach, belegt deren Schlagkraft und Bedeutung. Auch die Auseinandersetzung um die Evolutionslehre wird nachgezeichnet. Zudem beschreibt derAutor erstmals die Geschichte des Prämillenniarismus in Deutschland, einer eschatologischen Bewegung, die von der nahen Ankunft Jesu Christi überzeugt war und stark missionarisch arbeitete. Nur durch die Kenntnis der Geschichte des protestantischen Fundamentalismus, wie er sich heute noch in den Kirchen und Freikirchen findet, läßt sich profund und fair diskutieren und differenzieren. Nur dann kann man auch die Unterschiede der verschiedenen Spielarten des globalen Fundamentalismus begreifen.