Fundmünzen aus Kempten
Katalog und Auswertung der in Kempten (Allgäu) gefundenen Münzen und münzähnlichen Objekte aus dem Mittelalter und der Neuzeit
Harald Derschka
Über eintausend mittelalterliche und neuzeitliche Münzen kamen in der Altstadt von Kempten im Allgäu
bei archäologischen Ausgrabungen und Baumaßnahmen zutage. Diese Fundmünzen sind eine wertvolle Quelle
für die Wirtschaftsgeschichte Kemptens seit dem 13. Jahrhundert und sind zugleich repräsentativ für den
Geldumlauf in ganz Südwestdeutschland.
Mehrheitlich handelt es sich um kleine Nominale. Hinzu kommen zwei große Schatzfunde, ein Dukatenhort aus
der Zeit des Dreißigjährigen Krieges und ein Großsilberhort aus der Zeit der Koalitionskriege. Die Fundmünzen
des 19. und 20. Jahrhunderts erlauben grundsätzliche Bemerkungen zur Rekonstruierbarkeit des historischen
Münzumlaufs mit Hilfe von Fundmünzen. Rechenpfennige und Tuchplomben treten als Zeugnisse für den
Geld- und Warenverkehr hinzu; andere münzähnliche Objekte wie etwa Wertmarken, Devotionalien und
Spielgeld beleuchten die Sachkultur des vergangenen Alltags.
Dr. Harald Derschka ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Deutsche Rechtsgeschichte der
Universität Konstanz und publizierte bereits die Fundmünzen aus Konstanz.