Fundort Wien 8/2005

Fundort Wien 8/2005

Berichte zur Archäologie

Der aufwändig ausgestattete Jahresbericht der Stadtarchäologie Wien informiert über wissenschaftliche Ergebnisse, laufende Projekte sowie Archäologie und Öffentlichkeit. Eine Fundchronik zum vergangenen Jahr rundet den Band ab.
Mit dem diesjährigen Themenschwerpunkt des Jahresberichtes der Stadtarchäologie Wien kommt ein Projekt zum Abschluss, dessen erster Teil im Jahr 2003 vorgelegt wurde – die römischen Baureste am Michaelerplatz. Mit einem Artikel über die Wohnbereiche an einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte von Vindobona wird ein Beitrag zur Erforschung antiker Siedlungsstrukturen geleistet. Anhand eines großflächig freigelegten Gebäudes lassen sich Veränderungen in dessen Ausstattung und Nutzung im Lauf der Jahrhunderte beleuchten. Die Analyse der Kleinfunde trägt nicht nur zur Datierung der einzelnen Bauphasen bei, sondern gibt auch wichtige Einblicke in die antiken Lebensverhältnisse. Anhand des Münzspektrums lässt sich z. B. ein Rückzug der Bevölkerung in das Legionslager erschließen, wobei dieser Teil der Lagervorstadt aber nicht verödete: Münzen wie Baubefunde lassen eine Umstrukturierung der Bauten zur vermutlich alleinigen handwerklich/gewerblichen Nutzung in der Spätantike erkennen.
Was Tierreste wiederum über Ernährung, Abfallentsorgung und sozialen Status der Bewohner auszusagen vermögen, wird anhand eines Beitrags dargelegt, in dem auch die bereits publizierten Tierknochen der Werkstätten am Michaelerplatz jenen aus den Wohnbereichen gegenübergestellt werden. Ob es sich bei den Resten eines Kaninchens um ein von den Römern importiertes handelt, ist eine spannende Frage, da es in unserem Raum bis zum Mittelalter keinen Nachweis für diese Tiere gibt.
Die römischen Truppen in Vindobona sind Thema eines längst überfälligen Artikels. In der Nachfolge der inzwischen mehrfach behandelten Baugeschichte des Legionslagers bietet er einen historischen Überblick über die in der Antike stationierten militärischen Einheiten. Dabei werden antike Texte wie die „Notitia Dignitatum“ ebenso als Quellen herangezogen wie Militärgrabsteine, Bauinschriften und Ziegelstempel.
Mit Materialanalysen beschäftigen sich eine Abhandlung zu einem römischen Farbmörser aus dem Legionslager und ein Artikel zu antiken und neuzeitlichen Gläsern aus Wien. Mit Hilfe der chemischen Analyse von Glasmassen werde nicht nur technologische Aspekte beleuchtet, sondern auch Produktionskreise eingeschränkt und Handelsbeziehungen aufgezeigt.
Eine bauhistorische Untersuchung der Johanneskirche in Wien, Unterlaa – einer der ältesten Sakralbauten auf Wiener Stadtgebiet – und die Untersuchung eines textilen Grabfundes aus der ehemaligen Pfarrkirche in Wien, Hütteldorf schließen den Band ab.

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