Galeni De symptomatum differentiis
Beate Gundert
Die zum ersten Mal in einer textkritischen Ausgabe vorgelegte Abhandlung des Arztes Galen von Pergamon „Über die Verschiedenheit der Symptome“ gehört zu einer Gruppe von vier Schriften, in denen in subtiler Weise eine Theorie über die Krankheiten und Symptome entwickelt wird. Die Hauptgesichtspunkte sind dabei die Verschiedenheit und die Ursachen dieser beiden Erscheinungen. Als Bestandteil des größeren Schriftenkomplexes hatte der Text – auch auf dem Weg über die orientalische Tradition – für den medizinischen Unterricht bis in die Frühe Neuzeit hinein eine herausragende Bedeutung. Der besondere Rang der Schrift spiegelt sich auch in der Breite ihrer Überlieferung wider. Außer den recht zahlreichen griechischen Handschriften, die in einem komplizierten Verwandtschaftsverhältnis zueinander stehen, waren für die Herstellung des Textes auch eine arabische und mehrere lateinische Übersetzungen auszuwerten. Die von der Herausgeberin dem Text beigegebene Übersetzung ist die erste Übertragung dieser Schrift ins Deutsche. In dem ausführlichen Kommentar wird, besonders auf der Grundlage des reichen Parallelmaterials bei Galen, eine instruktive Einzelinterpretation der in dem Text angeschnittenen Probleme dargeboten.