Gasaufzehrung durch Anregung metastabiler Zustände
Rudolf Jaeckel
Die elektrische Gasaufzehrung ist eine Erscheinung, die man in elektrischen Ent ladungsröhren mit einer Gasfüllung beobachtet: Der Druck des eingeschlossenen Gases nimmt ab, wenn ein Entladungsstrom fließt. Dieser Effekt wurde zuerst von PLÜCKER vor mehr als 100 Jahren – an der Universität in Bonn -aufgefunden [1]; in neuerer Zeit hat er durch die Arbeiten von ALPERT als Mittel zur Erzeugung von Ultrahochvakuum (Ionenpumpen) besonderes Interesse gewonnen. Über die Gasaufzehrung ist eine große Anzahl von Arbeiten erschienen. Die bisher vorliegenden Ergebnisse sind jedoch uneinheitlich, und es stehen noch viele Fragen offen. Eine Übersicht über die neue ren Arbeiten auf diesem Gebiet geben z. B. ALPERT [2] und CARTER [3]. Grundsätzlich können zur elektrischen Gasaufzehrung alle Vorgänge beitragen, die in einer elektrischen Entladung statt finden: Ionisation, Dissoziation, Anregung durch Stoß und das Auftreffen von Ladungsträgern auf Metallteilen und Isolatoren. Dagegen sollen Aufzehrungen, die nur indirekt mit der elektrischen Entladung zusammenhängen, z. B. chemische Bindungen von Gasmolekülen an der heißen Kathode, nicht zur elektrischen Gas aufzehrung gerechnet werden, wenn sie bei sonst gleichen Umständen auch ohne die Entladung stattfinden würden.