Geeignete Tonlagen und Umfänge für das Singen von Liedern in Vorschulklassen
Überlegungen aufgrund von Stimmanalysen, Untersuchungen von Tonträgern und Liederbüchern sowie der Arbeit mit Vorschulkindern im Schuljahr 1996/97
Winfried Adelmann
Nirgends scheinen die Forschungen und Vorschläge der Wissenschaft und die Praxis so weit auseinander zu liegen wie beim Singen mit Kindern im Vor- und Grundschulalter. In Kinderliederbüchern sollte eine zweite Tonart zur Verfügung gestellt werden, da nicht jede Pädagogin/ jeder Pädagoge am Instrument transponieren kann. Nach längerem stimmlichen Training steigt der Bereich für eine optimale Tonlage leicht an (b bis c). Lieder mit einem Umfang von mehr als einer Oktave sollten aber erst nach einer gewissen Übezeit gewählt werden. Bei weniger als einer Oktave – der Sextumfang sollte bei Liedern für diese Altersstufe überwiegen – ist das Eingehen auf die Kinder durch Transponieren eher möglich. Für die Bestimmung der Singelage oder auch der Tessitur eines Liedes schlägt der Autor eine Methode vor, die unter Berücksichtigung der Tonhöhe und Tondauer einen Mittelwert festlegt. Stimmt dieser Mittelwert eines Liedes mit dem Mittelwert aus MSL und MSU (=Mittelwert für die optimale Tonlage, abgekürzt MoT) einer Gruppe überein, so kann das Lied problemlos gesungen werden.