Gefangene der Freiheit
Studien zum Typus des Studenten in der Literatur des europäischen Realismus
Kathrin von Ruckteschell
Der Student ist durch seinen sozialen Sonderstatus als freier und unabhängiger Mensch seit jeher eine literarische Figur. Der Freiheitswille des Studenten kollidiert mit den gesellschaftlichen Zwängen, die vor allem im 19. Jahrhundert immer dominierender werden. Die vorliegende Studie erörtert anhand einer Typuskonzeption die einzelnen existentialistischen Probleme des literarischen Studenten. Heinrich Manns Diederich Heßling, Dostojevskis Rodion Raskolnikoff oder Flauberts Frédéric Moreau sind Figuren, die das viel gerühmte, unbeschwerte Studentenleben ganz anders erfahren, als üblicherweise überliefert. Die Arbeit zeigt, wie europaweit der Student in der Literatur des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts durch seinen Freiheitswillen der gesellschaftlichen Determination zum Opfer fällt.