Genossenschaftsbanken in einem internationalen Umfeld – Eine Analyse ihrer internationalen Aktivitäten
Christian Golnik
Die Internationalisierung von wirtschaftlichen Aktivitäten sowie von Organisationen und Wirtschaftsräumen nimmt in der wirtschaftswissenschaftlichen Theorie und Empirie seit langem breiten Raum ein. Dies gilt auch für die Auswirkungen der Internationalisierung auf die Finanzintermediation und die Finanzintermediäre sowie auf deren Beitrag zur Internationalisierung von Ökonomien. Großes Interesse riefen dabei die Banken und die Anpassung ihrer Strategien sowie ihrer Geschäftsfelder in Internationalisierungsprozessen hervor.
In diesen Kontext ist die Dissertation von Christian Golnik einzuordnen, wenn er die Fragen nach den Internationalisierungsstrategien der Genossenschaftsbanken in Deutschland sowie ihrer Betroffenheit durch die Internationalisierung stellt. Diese Fragen sind vor allem deswegen von Interesse, weil sie bisher meist für die Banken insgesamt analysiert wurden, während einzelne Bankengruppen kaum differenziert wurden. Eine solche Vorgehensweise birgt jedoch die Gefahr, Unterschiede in den Internationalisierungsstrategien und deren Ergebnissen zu vernachlässigen, die in der Governance der Akteure und in ihren konkreten Geschäftsmodellen angelegt sind. Nicht überraschend wird meist davon ausgegangen, dass die Genossenschaftsbanken keine Vorreiter der Internationalisierung im deutschen Bankwesen sind. Dies gilt umso mehr, als die Arbeitsteilung in der genossenschaftlichen FinanzGruppe internationale Transaktionen auf der gemeinsamen Ebene und nicht durch die regional und lokal agierenden Banken nahelegt.
Im Fokus der vorliegenden Arbeit liegt daher die empirische Analyse der deutschen Genossenschaftsbanken mit den beiden Schwerpunkten ihrer internationalen Aktivitäten sowie ihrer Betroffenheit durch die Internationalisierung. Die Publikation richtet sich sowohl an Vertreter der Bankenpraxis als auch an Wissenschaftler, die internationale Aktivitäten erforschen.