Gensungen war ihre Heimat
Stolpersteine zur Erinnerung an dFamilie Frieda und Julius Weinstein
Dieter Vaupel
Das Buch stellt die Schicksale von Frieda und Julius Weinstein und ihren Söhnen Max und Alfred vor. Sie hatten lange Jahre in Gensungen ihr Zuhause. Doch nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde das Klima für die Juden des Ortes immer unerträglicher. Missachtung, Ausgrenzung und Hass schlugen ihnen entgegen. Sie verloren Haus und Hof, so dass ihnen am Ende nur die Emigration blieb. Frieda gelang mit ihren beiden Söhnen die Flucht nach Brüssel. Vater Julius wollte später nachkommen, doch er wurde nach dem Novemberpogrom von 1938 im KZ Buchenwald inhaftiert und starb an den Folgen der Haft.
Nach dem Überfall der deutschen Armee auf Brüssel mussten Frieda, Max und Alfred abermals fliehen. In Frankreich konnten Frieda und Max sich auf einer abenteuerlichen Fluch mithilfe französischer Widerständler versteckt halten und überlebten den Holocaust, ebenso wie Alfred, der in die Schweiz geflüchtet war.
Nach dem Ende der Nazidiktatur besuchte Alfred Weinstein immer wieder seine alte, geliebte Heimat Gensungen, die er nicht vergessen konnte. Bis an sein Lebensende im Jahr 2010 war es sein größter Wunsch, ein Zeichen der Erinnerung an seinen Vater zu setzen. Dieser Wunsch wird ihm nun im Jahr 2021 mit der Verlegung von Stolpersteinen für die ganze Familie vor ihrem ehemaligen Wohnhaus erfüllt.