Germanisches (Neu-)Heidentum in Deutschland
Entstehung, Struktur und Symbolsystem eines alternativreligiösen Feldes
René Gründer
Neuheidnische Gruppen, die sich der Wiederbelebung vorchristlicher Stammesreligionen Nord- und Mitteleuropas widmen, werden in Deutschland äußerst kritisch beobachtet. Dies gilt insbesondere für die so genannte Asatru-Bewegung deren Mitglieder die Gottheiten des nordischen Pantheons verehren. Ist hierbei zwingend auf eine ideologische Nähe zum völkischen Rechtsextremismus zu schließen? Wie kann die Vielfalt glq neugermanischer grq Religionsformen sozialwissenschaftlich verstanden werden? Der Autor analysiert Entstehungsgeschichte, Identitätskonstruktion, Ritualistik und Gesellungsformen germanisch-neuheidnischer Gruppen in Deutschland. Am Ende der Untersuchung steht eine Klassifikation dieses alternativreligiösen Feldes, die es erlaubt, politische wie sozialethische Risiken einer glq Rückkehr der Germanen-Götter grq auf den pluralisierten Markt der Religionen erstmals differenziert einzuschätzen.
René Gründer, MA, Dipl-Soz.päd. (FH), geboren 1975 in Zittau, erforscht seit 2006 als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Institutes für Soziologie der Universität Freiburg im Rahmen eines DFG-Projektes die „Inszenierung des glq Germanischen grq im Neuheidentum der Gegenwart“. Von 2001 bis 2005 Studium der Soziologie, Historischen Anthropologie und Philosophie an der Universität Freiburg mit den Schwerpunkten Kulturtheorie, Religionssoziologie, Jugendszenen und Methoden qualitativer Sozialforschung.