Geschichte der Pfarrei Sachsen (bei Ansbach) und der dazugehörigen Orte.
Nachdruck der Ausgabe von 1940, umgesetzt in die heutige Schrift.
Georg Rusam
Der Ort Sachsen bei Ansbach verdankt seine Gründung (um das Jahr 800) der Umsiedelung von Sachsen durch Karl den Großen. Für den fränkischen Raum war der Bischof von Würzburg und das Gumbertuskloster in Ansbach beauftragt, diese Aktion durchzuführen, die die endgültige Unterwerfung der Sachsenstämme zum Ziel hatte. Der Sprengel der so entstandenen Ur-Pfarrei Sachsen mit mehreren Filialkirchen reichte im Mittelalter bis vor die Tore der Stadt Ansbach und endete vor Windsbach. Die enge Bindung an das Kloster in Ansbach fand später ihre Fortsetzung im zäh verteidigten Patronatsrecht der Markgrafen über die Pfarrei Sachsen. Die Tatsache, dass seit dem Erwerb der Festung Lichtenau durch die Stadt Nürnberg im Jahre 1406 Sachsen auf nürnbergischem Territorium lag, war Anlass für zahllose Streitigkeiten zwischen den Markgrafen und der Stadt Nürnberg. Wie Herrschafts- und Machtansprüche der unversöhnlichen Gegner in Ansbach und Nürnberg das Alltagsleben in Sachsen, Lichtenau und den umliegenden Orten durch die Jahrhunderte bestimmt und belastet haben, kommt in Rusams „Geschichte der Pfarrei Sachsen“ sehr konkret zum Ausdruck.
Georg Rusam war von 1926 bis 1937 Pfarrer in Sachsen. Mit unvorstellbarem FIeiß hat er sich während seiner Amtszeit und danach im Ruhestand der heimatgeschichtlichen Forschung gewidmet. Unzählige Originaldokumente konnte er dabei in den Archiven aufspüren und mit wissenschaftlicher Gründlichkeit übertragen und auswerten. Diese umfangreiche Quellenarbeit ist Grundlage der über 400 Seiten starken „Geschichte der Pfarrei Sachsen“ und anderer Veröffentlichungen („Österreichische Exulanten in Franken und Schwaben“). Mit der Neuauflage soll die wertvolle heimatgeschichtliche Arbeit von Georg Rusam der interessierten Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden.