Geschichte des Erzbistums Paderborn / Das Bistum Paderborn von der Reformation bis zur Säkularisation 1532-1802 /21
Geschichte des Erzbistums Paderborn, Band 2
Hans J Brandt, Karl Hengst
Das Fürstbistum des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation von mittlerer Größe mit knapp 100 000 Einwohnern behauptete in der Reformationszeit nicht nur seine Existenz, sondern bildete als Konfessionsstaat einen Brückenkopf der alten Kirche bis weit in den Osten und hohen Norden. Aus der Reihe der Bischöfe ragen drei Fürstenberger heraus: Dietrich, der die Katholische Reform im Hochstift durchsetzte und 1616 die erste Universität Westfalens eröffnete, sein Neffe Ferdinand, auch Administ-rator von Münster und Apostolischer Vikar des Nordens, der 1682 mit der Missio Ferdinandea die Weltmission bis China und Japan vorantrieb, schließlich Franz Egon, der als Bischof von Paderborn und Hildesheim sowie Apostolischer Vikar des Nordens und Brandenburgs die Säkularisation über-stand und 1821 die Reorganisation des Bistums in erheblich vergrößertem Umfang begleitete. Außerordentliche Verdienste um Bildung und religiöses Leben erwarben sich die Jesuiten, wie Friedrich Spee mit seiner „Cautio criminalis“ gegen den Hexenwahn. Das Pendant zum Jesuitenkolleg bildete das Michaelskloster der Französischen Nonnen als Zentrum der Frauenbildung. Seinen Höhepunkt erlebte das barocke Paderborn beim großen Liborijubiläum 1736 unter Clemens August von Bayern. Ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis, zahlreiche Tabellen, Abbildungen und eine Bistumskarte sowie das detaillierte Orts-, Personen- und Sachregister erschließen systematisch die Informationsfülle des Bandes.