Geschichtswissenschaften in Pandemiezeiten
Beiträge zur Digitalen Wissensvermittlung und Public History
Patrick Reinard, Leif Scheuermann
Standen seit März 2020 große einschneidende Änderungen im täglichen Leben und Miteinander aufgrund der grassierenden und zu Beginn nicht steuerbaren Covid-19-Pandemie im Vordergrund, so fiel lange das universitäre Leben, Arbeiten und Studieren nicht ins Auge des betrachtenden Publikums. Die technischen, didaktischen, menschlichen und psychosozialen Bestandteile eines Universitätsbesuchs fielen seit dem Sommersemester 2020 der Epidemie zum Opfer. Nach anderthalb Jahre und vielen teilweise hektischen, teilweise vorsichtigen Richtungsänderungen sollte die Pandemie noch immer nicht im Griff genommen sein, im öffentlichen und privaten Leben hatten sich Besuchsgelegenheiten und Gruppengrößen stark minimiert, sodass auch die AGE-Tagung nicht wie gewohnt in einer zweitägigen Präsenzveranstaltung an einer deutschsprachigen universitären Einrichtung, sondern im digitalen Orbis durchgeführt werden musste. Was lag nun näher, die Ursache der Online-Tagung zum Thema zu machen, beherrschte Corona doch sowieso jedes Gespräch, sei es amtlich,
dienstlich, geschäftlich oder privat.
Die digital durchgeführte 20. Jahrestagung 2020 stand also weitestgehend im Zeichen der digitalen Lehre der Corona-Zeit; das Gros der Vorträge bestand aus Erfahrungsberichten sowie im weitesten Sinne fachdidaktischen Beiträgen bzw. Präsentationen von digitalen Lehrprojekten. Zusätzlich widmeten sich verschiedene Tagungsbeiträge Aspekten der Fachinformatik oder der digitalen Public History. Als ausgesprochen anregend wurden – trotz des digitalen Tagungsformates – die vielen Diskussionsbeiträge und der informelle Austausch empfunden; auch manche Diskussionsbeiträgerin und mancher Diskussionsbeiträger hat daraufhin einen Aufsatz für diesen Band eingereicht.