Geschlechterbeziehungen in Ostmitteleuropa nach dem Zweiten Weltkrieg
Soziale Praxis und Konstruktionen von Geschlechterbildern. Vorträge der Tagung des Collegium Carolinum in Bad Wiessee vom 17. bis 20. November 2005
Claudia Kraft
Welche Bedeutung hatte der radikale politische und gesellschaftliche Wandel nach dem Zweiten Weltkrieg für die Geschlechterbeziehungen in den Staaten Mittel-und Osteuropas? Inwieweit wurde ihre Ausgestaltung durch diesen Wandel tangiert, wo zeigten sie sich resistent, welche (symbolische) Bedeutung erlangte die Kategorie Geschlecht in den politischen Auseinandersetzungen? Der einerseits durch ideologische Prämissen, andererseits durch ökonomische Notwendigkeiten beförderte Wandel der Geschlechterbeziehungen im Staatssozialismus schuf neue Handlungsspielräume für Frauen; gleichzeitig blieben traditionelle Geschlechterrollen und -bilder auch unter veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nicht selten dominierend. Die Beiträge des Bandes gehen diesen widersprüchlichen Befunden nach und erörtern sowohl soziale Praktiken als auch die Bedeutung der Kategorie Geschlecht für die Repräsentation gesellschaftlicher Ordnungen.
Mit Beiträgen von: Jan C. Behrends, Malgorzata Fidelis, Kveta Jechová, Dobrochna Kalwa, Claudia Kraft, Malgorzata Mazurek, Dana Musilová, Beáta Nagy, Anna-Sophia Pappai, Andrea Petö, Gertrud Pickhan, Petra Schindler-Wisten, Natali Stegmann, Ewelina Szpak, Andrea Šalingová, Eszter Tóth, Marína Zavacká