Gesellschaft im Übergang
Zum Wesen des real existierenden Sozialismus
Mustafa Demir, Jürgen Horn
Der Sozialismus, exakter der „real existierende Sozialismus“, ist dem Ansturm der äußeren und der inneren Konterrevolution erlegen. Im Zusammenhang damit ist ein ganzer Sektor revolutionärer Arbeiterbewegung mehr oder weniger zusammengebrochen.
Die politischen Agenten der herrschenden Klasse unternehmen alles, damit sich das Proletariat nicht neu formieren kann. Die Ideologen des Kapitals tun ihr Bestes, um die Werktätigen daran zu hindern, ihre tatsächlichen Ziele und Interessen zu erkennen.
Und dennoch ist der Widerstand der Werktätigen gegen diese Gesellschaft einfach nicht totzukriegen. Er formiert sich erneut, er formiert sich auf der Grundlage vergangenen Wissens und vergangener Erfahrungen, er formiert sich an den aktuellen Erfordernissen des Klassenkampfes zwischen Kapital und Arbeit.
Es wird heute mehr denn je deutlich, dass die Bourgeoisie schon lange nicht mehr in der Lage ist, die gewaltigen gesellschaftlichen Kräfte, die sie kapitalproduktiv ausnutzt, auch nur annähernd zu beherrschen.
In diesem Zusammenhang ist die Frage nach den Erfahrungen im „real existierenden Sozialismus“ für den weiteren Kampf des Proletariats von Bedeutung, besonders die Frage nach dem formationsdialektischen Wesen dieser Gesellschaft. War sie immer noch eine Übergangsgesellschaft vom Kapitalismus zum Sozialismus in Form der Diktatur des Proletariats oder etwas anderes. Dieses Buch versucht eine Annäherung an diese Fragen.