Gesunde Kommune – Gesunder Mensch?
New Public Sport for New Public Health: Kommunales Interventionsmanagement zur Gesundheitsförderung durch Sport und körperliche Aktivität
Dorit Bödefeld
Das Buch nimmt den Ansatz der kommunalen Gesundheitsförderung unter dem speziellen Aspekt der Bewegungsförderung und des Sportverhaltens der Bürger genauer unter die Lupe. Dabei stehen folgende Fragen im Fokus: Wie erfolgreich und nachhaltig sind kommunale Projekte zur Gesundheitsförderung in Deutschland und welche Determinanten beeinflussen deren Erfolg? Wie sprechen wir eine breite Zielgruppe an? Wie erreichen wir, dass einmal geschaffene Projektstrukturen nachhaltig implementiert und kommunal verankert werden? Um diese Fragen beantworten zu können, wird ein interdisziplinäres Interventionsverständnis herausgearbeitet, welches soziologische, ökonomische, psychologische, gesundheits- und sportwissenschaftliche Ansätze miteinander verknüpft. Ein zentraler Punkt ist dabei die Verbindung von individualistisch angelegten Theorien der Mikroebene mit gesellschaftlich relevanten Ansätzen, die auf der Makroebene operieren. In diesem Rahmen werden Gesundheit als gesellschaftliches Kapital diskutiert und kommunales Gesundheitsmanagement sowie intersektorale Netzwerke als Konzepte der kommunalen Verortung von Gesundheitsstrategien analysiert. Zudem erfährt der Leser, weshalb die Modelle des Gesundheitssports und der gesundheitsförderlichen körperlichen Aktivität nur komplementär gesundheitswirksam sind, wenn es darum geht, eine möglichst breite Zielgruppe anzusprechen. Ein Review über kommunale Interventionsstudien zur Gesundheitsförderung durch Sport und körperliche Aktivität, die in den letzten 20 Jahren in Deutschland dokumentiert sind, gibt Aufschluss über die gängige Interventionspraxis sowie über erfolgsbestimmende Interventionsstrukturen. Auf Basis dieser Ergebnisse und im Abgleich mit internationalen Erfahrungen wird ein kommunales Interventionsmanagement-Modell entworfen. In dessen Mittelpunkt steht der New Public Sport als Interventionsmodell zur populationsbezogenen Gesundheitsförderung unter Einbeziehung individualinterventiver Elemente. Es dient dem Assessment, der Strategiebildung, der Entwicklungsanalyse sowie dem Ergebnisnachvollzug von körperlicher Aktivität mit dem Ziel der Ausprägung eines gesundheitsmotivierten körperlich-aktiven Habitus. Bausteine eines praxistauglichen Interventionsdesigns, wie Zeitmanagement, Datenerhebung, Bedarf-Nachfrage-Ressourcen- Bilanz, Interventionsmodule, Marketing, Institutionalisierung als Public Private Partnership runden die Ausführungen ab.