Gesundheitspolitik in Verhandlungsdemokratien
Konsens durch Korporatismus oder Konkordanz? Ein Vergleich Deutschlands und der Schweiz
Erika Tesar
Ist die direkte Demokratie im Gesundheitswesen praktikabel oder sind die Verbände die besseren Vermittler der Interessen? Wie weit kann der Einfluss der Bürger auf die Gesundheitsversorgung gehen? In dem vorliegenden Buch, das als Dissertation im Fachbereich Politikwissenschaft eingereicht wurde, werden zwei Gesundheitssysteme miteinander verglichen. Beide stellen eine hohe medizinische Versorgung für ihre Bevölkerung bereit. Wie in jedem Politikfeld bestehen auch in der Gesundheitspolitik Interessenskonflikte zwischen den jeweiligen Akteuren – den Leistungserbringern, den Finanzierungsträgern, den Herstellern medizinischer Produkte und den Leistungsempfängern. Diese werden aufgrund kulturell und historisch gewachsener Strukturen auf unterschiedlichen Wegen gelöst – in der Schweiz durch Konkordanz, in Deutschland durch Korporatismus. Welche politischen Ergebnisse innerhalb dieser Strukturen zustande kommen und wie die einzelnen Akteure diese Ergebnisse im Rahmen des Gesundheitssystems aufgrund der vorhandenen Strukturen und ihrer Organisationsformen beeinflussen können, wird mithilfe des Akteurzentrierten Institutionalismus untersucht.