Gezielte Fertigung längsorientierter Formteile im Freiformschmieden durch überlagerte Spannungszustände
Martin Wolfgarten
Das Freiformschmieden wird als inkrementelles Fertigungsverfahren der Massivumformung in der Regel für die Herstellung großer Halbzeuge genutzt, die ein Gewicht von bis zu mehreren Tonnen Aufweisen können. Aufgrund der ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften werden freiformgeschmiedete Bauteile insbesondere für Einsatzfälle verwendet, in denen hohe dynamische Belastungen vorliegen und große Anforderungen an die Sicherheit der Bauteile gestellt werden, wie z.B. für Turbinenwellen oder Reaktorbestandteile. Neben der Beseitigung gussbedingter Fehler des Ausgangsmaterials, die z.B. durch Lunker, Porositäten oder Seigerungen gegeben sein können, sowie der Einstellung eines feinkörnigen und homogenen Umformgefüges, steht beim Freiformschmieden das Erreichen einer bestimmten Zielgeometrie im Fokus. Durch eine nachfolgende Wärmebehandlung sowie mechanische Bearbeitung wird die gewünschte Zielgeometrie mit den korrespondierenden mechanischen Eigenschaften eingestellt. Obwohl sich das Schmieden als inkrementelles Umformverfahren grundsätzlich durch eine sehr große Flexibilität auszeichnet, ist das durch industrielles Freiformschneiden erzielbare Geometriespektrum eingeschränkt. So werden unter Verwendung moderner Anlagentechnik überwiegend längsorientierte Bauteile mit einer einfachen Querschnittsgeometrie wie rund oder quadratisch hergestellt. Die Fertig..weiterlesen