Gibt es Glück in der Diakonie?
Christian Albrecht
Glück ist kein geschützter Begriff. Glück meint das Höchste, was einem Menschen im Leben widerfahren kann. Glück ist zugleich ein Allerweltswort, gedankenlos eingesetzt für den zufälligen guten Verlauf. Glück kann beides meinen: das Kleine, Zufällige und Flüchtige ebenso wie dasjenige, was die Seele im Innersten berührt. Glücklich ist demzufolge, wer mit den unverfügbaren Bedingungen des Lebens, den bekräftigenden ebenso wie den einschränkenden, versöhnt zu leben vermag. Glücklich lebt, wer sich im Einklang mit den inneren und äußeren Voraussetzungen seines Lebens zu fühlen vermag. Im Grunde ist damit ein Idealziel diakonischer Arbeit beschrieben. Und tatsächlich hört man den Satz „ich bin hier glücklich“ in der Diakonie gar nicht so selten, von Nutzern und Nutzerinnen diakonischer Einrichtungen ebenso wie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ist es hilfreich, die Glücksidee stärker in das Selbstverständnis der Diakonie aufzunehmen? Lassen sich in der Diakonie Vorstellungen des Glücks kultivieren, ohne deswegen die Schattenseiten des Lebens abblenden zu müssen? Diese und weitere Fragen werden im vorliegenden Band beleuchtet.