Glaube und Verantwortung.
Ansprachen und Predigten. Hrsg. von Herbert Schambeck.
Agostino Kardinal Casaroli, Herbert Schambeck
Drei Anlässe sind es, welche es in diesem Jahr nahezu auftragen, in besonderer Weise an Agostino Casaroli zu denken: der zehnte Jahrestag seiner Ernennung zum Staatssekretär und seiner Kreierung zum Kardinal sowie die Vollendung seines 75. Lebensjahres. Das Zusammenfallen dieser drei besonderen Jubiläen ist ein willkommener Grund, die in den letzten Jahren von Agostino Kardinal Casaroli gehaltenen wichtigen Ansprachen und Predigten gesammelt zu veröffentlichen.
Die Aufgaben der Kirche, die Anliegen der Politik und die Probleme der internationalen Beziehungen unserer Zeit sind ebenso Inhalt dieser Sammlung wie die Darstellung von einzelnen Persönlichkeiten, welche für die Kirche wegweisend waren, und denen sich Agostino Kardinal Casaroli nahe fühlt. Der Weg der katholischen Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil sowie die Dialogs- und Friedensbemühungen des Heiligen Stuhls angesichts vieler Gegensätzlichkeiten in der Völkergemeinschaft und Bedrohungen der Menschen zählen zu den Hauptanliegen der einzelnen Beiträge. Sie vermitteln gleichzeitig einen Einblick in die jüngste Geschichte der Kirche und ihre bedeutendsten Repräsentanten, die Agostino Kardinal Casaroli kennt und darstellt.
Seit 1940 im päpstlichen Staatssekretariat, also nahezu ein halbes Jahrhundert für den Heiligen Stuhl tätig, hat Agostino Kardinal Casaroli fünf Päpste, nämlich Pius XII., Johannes XXIII., Paul VI., Johannes Paul I. und Johannes Paul II. aus nächster Nähe erlebt und deren Pontifikate in zunehmendem Maße mitgeprägt. Zunächst viele Jahre auch Spezialist für Lateinamerika, später mehr für die Ostpolitik des Heiligen Stuhls zuständig, hat Agostino Kardinal Casaroli im letzten Jahrzehnt die weltweiten Bemühungen des gegenwärtigen Papstes mitgetragen. Johannes Paul II. nannte ihn selbst seinen „ersten und engsten Mitarbeiter“, der „für eine wichtige Seite in der Geschichte der heutigen Kirche verantwortlich gezeichnet hat: nicht vergessen sei sein kluges, offenes und mutiges Wirken beim Suchen neuer Auswege in schwierigen Situationen, immer im Dienst des Friedens in der Welt, der guten Beziehungen zwischen Staat und Kirche sowie vor allem des Heils der Seelen“.
Aus dem Vorwort des Herausgebers