Glück – eine Vermutung
Günther Paal
Vorläufigkeit hat etwas sehr Tröstliches; das liegt wahrscheinlich daran, dass genaugenommen alles vorläufig ist. Wenn wir etwas als vorläufig erkannt haben, ist uns das schon nicht mehr so fremd, weil wir ja damit eine ganz wesentliche Eigenschaft gemeinsam haben. Eigentlich ist „vorläufig“ nur ein netterer Ausdruck für „vergänglich“, aber wenn man schon nette Ausdrücke hat, sollte man sie auch benützen. Außerdem hat „vergänglich“ das unabwendbare Ende im Blick, und „vorläufig“ beschäftigt sich mit dem, was grad ist, wurscht, ob das irgendwann auch wieder vorbei sein wird. Ich finde Vorläufigkeit tröstlich! Ich finde auch andere Sachen tröstlich, aber das erzähle ich Ihnen, wenn’s soweit ist.