GmbH-Mantelverwendung
Haftung und Verantwortlichkeit jenseits der «wirtschaftlichen Neugründung»
Jochen Hell
Die Verwendung unternehmensloser Mantelgesellschaften ist durch mehrere Gerichtsentscheidungen und gesetzgeberische Aktivitäten (MoMiG) wieder vermehrt in den Fokus rechtswissenschaftlicher Auseinandersetzung geraten. Der Autor untersucht die vom BGH entwickelte Figur der «wirtschaftlichen Neugründung» und die Voraussetzungen der analogen Anwendung von GmbH-Gründungsvorschriften. Er kommt dabei zu dem Ergebnis, dass das Analogiekonzept den Besonderheiten der Mantelverwendung letztlich nicht gerecht werden kann. Da nur bestimmte missbräuchliche Gestaltungsformen der Mantelverwendung überhaupt einer Sanktionierung bedürfen und die gesellschaftsrechtlichen Haftungsmodelle hierzu nicht geeignet sind, entwickelt der Autor eine Lösung des Problems schließlich im Deliktsrecht.