Goethes Rätselparodie der Romantik von Bersier,  Gabrielle

Goethes Rätselparodie der Romantik

Eine neue Lesart der "Wahlverwandtschaften"

Die Untersuchung gründet sich auf einen flexiblen Begriff der Parodie als intertextuelle und metaliterarische Schreibweise, deren Ursprünge von der Parodietheorie der Gegenwart über den russischen Formalismus bis zur Literaturtheorie der Frühromantik und deren Kenntnisnahme durch Goethe zurückverfolgt werden. Entgegen der einschränkenden Assoziation der Parodie mit der Satire wird die Anwendbarkeit des Begriffs auf Goethes subtilen Roman aus der Affinität der Parodie zum Begriff der romantischen Ironie deduziert. Die Textanalyse geht von der auffallenden Metatextualität der Namengebung aus, um deren parodistische Machart aus den Belegen einer bisher nicht ausgewerteten, weil nicht namentlich ausgetragenen Fehde zwischen dem zum Katholizismus bekehrten Wortführer der Jenaer Romantik Friedrich Schlegel und dem Weimarer Klassiker abzuleiten. Obwohl die unmittelbare Provokation in den Schriften des Konversionsjahres lag – F. Schlegels Abhandlung „Über die Sprache und Weisheit der Inder“ und seine Rezensionen für die „Heidelberger Jahrbücher“ -, hatte der Romantiker bekannterweise den Kampf gegen den Klassizismus auf kunsttheoretischem Feld bereits in seinen Pariser „Gemäldebeschreibungen“ eröffnet. Die versteckte Art der Schlegelschen Polemik bestimmte die verrätselte Art der Goetheschen Replik. Gezeigt wird, wie raffiniert sein parodistischer Roman sämtliche sprach- und kunsttheoretischen Verbote und Gebote des Gegners buchstäblich zu erfüllen und gleichzeitg ironisch umzuwandeln vermochte. Anhand dieses intertextuellen Vorgehens kann nicht nur die Schreibweise der „Wahlverwandtschaften“ präzis beschrieben werden, sondern Goethes rätselhafter Roman läßt sich auch erstmalig in seine literaturhistorischen Zusammenhänge konkret einordnen.

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Die Publikation Goethes Rätselparodie der Romantik - Eine neue Lesart der "Wahlverwandtschaften" von ist bei De Gruyter erschienen. Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: 19th Century, Englische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft, european, german, literary criticism. Weitere Bücher, Themenseiten, Autoren und Verlage finden Sie hier: https://buch-findr.de/sitemap_index.xml . Auf Buch FindR finden Sie eine umfassendsten Bücher und Publikationlisten im Internet. Sie können die Bücher und Publikationen direkt bestellen. Ferner bieten wir ein umfassendes Verzeichnis aller Verlagsanschriften inkl. Email und Telefonnummer und Adressen. Die Publikation kostet in Deutschland 159 EUR und in Österreich 109.95 EUR Für Informationen zum Angebot von Buch FindR nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!