Gosau (Salzkammergut, Oberösterreich) und Rußbach am Pass Gschütt (Tennengau, Salzburg)
Harald Lobitzer
Die sanfte Mittelgebirgslandschaft von Gosau und Rußbach am Pass Gschütt wird überwiegend von Ablagerungen früherer Meere der Gosau-Gruppe der späten Kreide-, untergeordnet auch der frühen „Tertiär“-Zeit aufgebaut. Seit dem 19. Jahrhundert wurde von hier eine Vielfalt an fossilen Lebensräumen mit einer faszinierenden, längst vergangenen Lebewelt mit hunderten neuen Arten von Fossilien beschrieben.
Genusswanderer, die von Alm zu Alm gehen, hochalpine Touristen, die im Dachsteinkalk-Riff des Gosaukammes oder in der Dachsteinkalk-Lagune des Dachsteins unterwegs sind, sie alle erleben in Gosau und Rußbach unvergessliche Stunden. Aufmerksame Beobachter studieren die glazigenen Phänomene im seit dem Ende der „Kleinen Eiszeit“ ständig wachsenden Vorfeld des schmelzenden Großen Gosaugletschers. Für botanisch Interessierte sind die schrittweise Rückeroberung dieses neu geschaffenen Lebensraumes durch eine hochalpine „Pionierflora“ wie auch die Moore spannende Themen.
So zeigt die „Historische Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein / Salzkammergut“, die seit 1997 „UNESCO-Weltkulturerbe“ ist, einmal mehr faszinierende Facetten vom Werden und Wandel dieser einzigartigen Landschaft, die hier vorgestellt und erklärt werden.