Graf Albert von Erbach-Fürstenau: 1787 – 1851
Biografie und Theaterstück
Erich Becker
Graf Albert von Erbach-Fürstenau war ein hochgebildeter, sozial und kulturell höchst engagierter Mensch.
Seine Studien führten ihn in jungen Jahren nach Braunschweig und Gießen.
Das Collegium Carolinium In Braunschweig wurde von vielen jungen Adeligen seinerzeit frequentiert. Er wurde dort in Latein, Französisch, Englisch, Italienisch, Geschichte, Mathematik und Philosophie unterrichtet. Und an der Universität in Gießen konnte er dies noch vertiefen – und auch Schwerpunkte setzen.
Ergänzt wurde seine Ausbildung durch eine intensive Reise in die Schweiz. Er lernte dort Pestalozzi und die Schweizer Demokratie kennen.
1809 wurde er der regierende Graf von Erbach-Fürstenau.
Im Zuge der Mediatisierung 1806 waren fast alle Erbach-Fürstenauischen Gebiete unter die Souveränität des Großherzogs gefallen. Aber Graf Albert blieb dennoch eine prägende Figur in seiner Grafschaft; vor allem auf der kulturellen Ebene. So entwickelte er ein Haustheater, auch Liebhabertheater genannt, welches über 100 Stücke zur Aufführung brachte. Durchaus auch Stücke, die der Aufklärung zuzuordnen sind, wie z.B. Schillers „Räuber“.
Seine zweite kulturelle Leistung bestand darin, dass er 1823 das Progymnasium in Michelstadt gründete. Das Gymnasium in Michelstadt feiert 2023 sein 200jähriges Bestehen, welches also im Progymnasium des Grafen Albert seine Wurzeln hat!
Politisch war der Graf natürlich auch involviert in die Ereignisse der Revolution von 1848: Vor allem durch die Aktivitäten der Odenwälder Revolutionäre Georg Bogen und seinem Sohn Ludwig Bogen.