Graf Otto IV. von Holstein-Schaumburg (1517-1576)
Landesherrschaft, Reichspolitik und Niederländischer Aufstand
Gudrun Husmeier
Graf Otto IV. von Holstein-Schaumburg trat die Regierung in einer Zeit konfessioneller Polarisierung, militärischer Konfrontation und politischer Umwälzung an. Während seiner über dreißigjährigen Herrschaft entwickelte sich der Reichsgraf zu einem geschickt operierenden Politiker: Er modernisierte die Verwaltung, führte die Reformation ein und pflegte enge Beziehungen zu Kaiser und Reich. Als Söldnerführer des Kaisers war er in ganz Europa unterwegs. Durch seine Heirat mit Frauen aus fürstlichem Stand vergrößerte er sein soziales Prestige. Zusammen mit seinen Brüdern, die als Erzbischöfe von Köln Kurfürsten des Reichs waren, festigte er die führende Position seiner Dynastie unter den westfälischen Standesgenossen. Durch die solide Ausbildung seiner Kinder schuf er die beste Voraussetzung für die glanzvolle Blüte, die die alte Grafschaft Schaumburg unter seinem Sohn Ernst erlebte.