„Greening“ der Religionen
Laudato si' als Meilenstein im säkularen und religiösen Engagement gegen den Klimawandel
Paul F. Röttig
Aufgrund wissenschaftlich erwiesener Fakten, aber auch als Folge der allgemeinen Betroffenheit über die vom Menschen verursachte Erderwärmung haben sich Religionsgemeinschaften in den letzten Jahrzehnten zusehends für den globalen Klimaschutz engagiert. Obwohl ihre Glaubenslehren in der Beziehung des Menschen zur Natur und somit zu seiner Umwelt unterschiedliche religiöse Lehrakzente setzen – was vor allem zwischen den abrahamitischen und östlichen Traditionen sichtbar wird –, sind sich die Religionen häufig in der sozio-ökonomischen Analyse sowie den Konsequenzen der Klimakrise und auch in ihren konkreten Appellen für die Erhaltung und Bewahrung des gemeinsamen Hauses unseres Planeten einig. Zweifelsohne wird die Umweltenzyklika Laudato si‘ von Papst Franziskus zumindest von den großen Weltreligionen als bahnbrechendes Dokument für ein solches gemeinsames Vorgehen anerkannt.