Grenzüberschreitender Biotopverbund
Handlungsansätze und Herausforderungen für Planung und Naturschutzpraxis - Naturschutz und Biologische Vielfalt Heft 146
Das Bundesnaturschutzgesetz sieht die Errichtung eines länderübergreifenden Biotopverbundes vor. Seine Etablierung erfordert gut funktionierende Abstimmungsprozesse.
In der Praxis stellt ihre Realisierung immer noch eine Herausforderung dar. Unterschiedliche politische Prioritäten, gesetzliche Unterschiede, sprachliche und verwaltungstechnische Grenzen, aber zum Teil auch fehlende persönliche Netzwerke der potenziellen Akteurinnen und Akteure erschweren die Umsetzung solcher Projekte. Auch unterscheiden sich die Instrumente der Landesplanung und des Naturschutzes sowie die Umsetzungspraxis in den einzelnen Mitgliedsstaaten der EU zum Teil erheblich. Vor diesem Hintergrund wurde auf Initiative des NABU-Landesverbandes Nordrhein- Westfalen ein Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E) an der nordrheinwestfälisch-niederländischen Grenze umgesetzt. Ziel des vom Bundesamt für Naturschutz maßgeblich geförderten Vorhabens war es, in vier Teilprojekten entlang der Grenze geeignete Strukturen in der Landschaft zu schaffen bzw. zu entwickeln, die zu einem grenzüber schreitenden Biotopverbund mit den Niederlanden beitragen.
Die praktische Umsetzung dieses E+E-Vorhabens wurde von zwei Arbeitsgruppen der Universität Münster wissenschaftlich begleitet. Neben der naturschutzfachlichen Bewertung der Zielerreichung der umgesetzten Maßnahmen lag ein besonderer Fokus der wissenschaftlichen Begleitung dabei auf der Dokumentation und Evaluation der Rahmenbedingungen, die die Umsetzung dieser Maßnahmen befördert bzw. behindert haben. Ziel war es, die besonderen Bedingungen und Herausforderungen solcher grenzüberschreitenden Biotopverbundvorhaben für Planung und Praxis herauszuarbeiten und geeignete, übertragbare Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Ergebnisse dieses Vorhabens, werden in diesem Band vorgestellt.