Griechenlands Gedenkorte der Antike in der deutschsprachigen Reiseliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts
Nafsika Mylona
Unter der großen Zahl antiker Gedenkorte auf griechischem Boden sind es vor allem die Akropolis, Mykene und Delphi, die eine besondere Anziehungskraft auf die deutschen Reisenden ausüben. Bislang fehlte eine Arbeit, die nicht die einzelnen Reisenden oder das Griechenlandbild im Allgemeinen bzw. Griechenland als Reiseziel ins Zentrum setzt, sondern die Gedenkorte der Antike.
Das vorliegende Buch will einen Versuch in einer neuen Richtung wagen: die Gedenkorte zusammen mit verschiedenen, die griechische Antike favorisierenden Diskursen zu betrachten. Ziel der Arbeit ist also, die Filterung der Sinnzuschreibungen durch unterschiedliche Diskurse zu verfolgen, wie durch den eurozentrischen Diskurs über das Abendland, den ästhetischen, den wissenschaftlichen (insbesondere die Archäologie und Psychoanalyse der Jahrhundertwende) und den nationalsozialistischen Diskurs. Die Autorin dringt in die Regionen der Kulturwissenschaft vor, um Akropolis, Mykene und Delphi als Orte vorzustellen, an denen sich unterschiedliche Gruppen, Gedächtnisformen und Sinnzusammenhänge überschneiden.