Griechische Weltgeschichte / Griechische Weltgeschichte. GESAMTAUSGABE / Griechische Weltgeschichte / Griechische Weltgeschichte. GESAMTAUSGABE / Griechische Weltgeschichte / Griechische Weltgeschichte. Buch XIV – XV
Diodoros, Thomas Frigo, Thomas Nothers, Otto Veh
Die von Diodor aus Agyrion (Sizilien) im ersten vorchristlichen Jahrhundert in klarer Sprache und kritiklos niedergeschriebene „Weltgeschichte“ ist in weiten Teilen erhalten und wird seit jeher von Historikern, Philologen, Archäologen und allen an der Antike Interessierten als überaus wertvolle Quelle geschätzt. Der Horizont jener „Bibliotheke“ (wie er seine Weltgeschichte in 40 Büchern nannte) mit universalem Anspruch erstreckt sich von den Anfangszeiten der Götter und Menschen bis in Diodors Gegenwart, die Jahrzehnte der Eroberungen Caesars. Bislang hat der Verlag Anton Hiersemann in seiner Reihe „Bibliothek der griechischen Literatur“ mit Bd. 34, 35 und 45 drei Teilbände von Diodors Werk vorgelegt, welche die Mythologie, Ethnographie und Geographie der Oikumene sowie die griechische Historie vom Fall Troias bis zum Ausgang des Peloponnesischen Krieges (404) umfassen. An diesen Endpunkt der klassischen Epoche Griechenlands knüpft der nun vorliegende Band 55 der Reihe mit der Darstellung der spannungsgeladenen viereinhalb Jahrzehnte hellenisch-mediterraner Geschichte bis zum Regierungsantritt König Philipps II. von Makedonien (359) bruchlos an. Angesichts ihrer Turbulenzen und Zerrissenheit muß die betrachtete Periode geradezu als Gegenbild einer ereignisarm ‚windstillen‘ Zwischenzeit gelten. Das im Widerspiel von rigorosem spartanischem Machtstreben, neu erstarkendem athenischem Imperialismus und fortwährenden persischen Interventionen gebildete Spannungsfeld sollte sich als derart instabil erweisen, daß kurzfristig – nach der epochalen Schlacht bei Leuktra (371) – auch eine bislang zweitrangige Polis wie das boiotische Theben hegemonial auftrumpfen konnte. Diodors Ausführungen hierzu gelten als Eine womöglich noch höhere Bedeutung kommt Buch 14 und 15 der „Bibliotheke“ als unverzichtbare Ergänzung der „Hellenika“ des Xenophon, insbesondere auch als Korrektiv zu deren dezidiert pro-spartanischer Tendenz als Quelle für die Geschichte des Westgriechentums zu. Einzig durch Diodor besitzen wir eine umfängliche und zusammenhängende Schilderung der Tyrannis des Dionysios I. von Syrakus, seiner Herrschaftspraxis, Expansionspolitik und gewaltigen Kriegszüge gegen die Karthager. Die aus dem Nachlaß des Würzburger Philologen Dr. Otto Veh stammende ÜBERSETZUNG ist von Thomas Frigo M.A. (Bonn) bearbeitet und mit einer Einführung sowie einem detaillierten KOMMENTAR zu Sachfragen, Parallelüberlieferung und Sekundärliteratur versehen worden; ZEITTAFEL, BIBLIOGRAPHIE und INDEX vervollständigen diesen vierten Teilband der ersten deutschen Diodor-Gesamtedition seit etwa 1840. Erschienen und lieferbar sind folgende Bände der „Griechischen Weltgeschichte“ des Diodoros innerhalb der Reihe Bibliothek der griechischen Literatur: Bd. 34: Buch I – X. Übersetzt von Gerhard Wirth (Buch I – III) und Otto Veh (Buch IV – X). Eingeleitet und kommentiert von Thomas Nothers. Erster Teil: Buch I – III. – 1992. VIII, 330 Seiten. Leinen DM 298,- ISBN 3-7772-9218-4 Bd. 35: Zweiter Teil: Buch IV – X. Mit Gesamtregister für Teil 1 und 2. – 1993. VIII, 330 Seiten (S. 331 – 660). Leinen DM 298,-. ISBN 3-7772-9220-6 Bd. 45: Buch XI – XIII. Übersetzt von Otto Veh. Eingeleitet und kommentiert von Wolfgang Will. – 1998. VIII, 388 Seiten. Leinen DM 298,-. ISBN 3-7772-9739-9