Grüne Mutter Bukowina
Deutsch-jüdische Schriftsteller der Bukowina: Eine Dokumentation in Handschriften, Büchern und Bildern
Claus Stephani
Bukowina oder das Buchenland, wie der deutsche Name der Region lautet, war über Jahrhunderte hinweg ein Schmelztiegel von Völkern und Ethnien. Hier überschnitten sich verschiedene Sprachlandschaften, darunter die ukrainische, rumänische, deutsche und jüdische. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts etablierte sich in der Region eine deutsch-jüdische Kultur, für die Rose Ausländer und Paul Celan ebenso standen wie Lotte Berg und Otto Seidmann oder Immanuel James Weißglas und Manfred Winkler. Durch die Buchgrafik von jüdischen und nichtjüdischen Künstlern, wie Maurice Fischer, Mosche Krinitz, Sofia Fränkel und Ludovic Balogh, wurden ihre Wortartefakte zu Gesamtkunstwerken. Viele Persönlichkeiten aus der Kulturlandschaft Bukowina fielen dem Holocaust zum Opfer, andere verließen die „grüne Mutter“ und suchten ihr menschliches und berufliches Glück in Westeuropa.
Das Haus des Deutschen Ostens, München, präsentierte vom 22. April bis 25. Juni 2010 im Rahmen der Ausstellung „‚Grüne Mutter Bukowina‘. Deutsch-jüdische Schriftsteller. Eine Dokumentation in Handschriften, Büchern und Bildern“, in Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung Rachel Salamander, wertvolle Handschriften und Typoskripte, Briefe, Gedichte und Prosatexte der deutsch-jüdischen Schriftsteller. Darunter befanden sich Raritäten wie die Erstausgaben aus Bukowiner Verlagen, sowie Grafiken, Fotos und Objekte aus dem jüdischen Alltag und Ritual.
Der Katalog zur Ausstellung enthält einführende Beiträge, Daten zum Leben und Werk der Schriftsteller und Künstler, ein Verzeichnis der Exponate sowie Abbildungen.