Gruppen aufgabenzentriert moderieren
Theorie und Praxis
Erich H Witte
Obwohl die Forschung erhebliche Mängel und sogar Gefahren bei Gruppenentscheidungen aufgezeigt hat, brauchen wir insbesondere im beruflichen Alltag häufig Gruppen als kollektive Hilfen bei der Bearbeitung komplexer Fragestellungen, die von Einzelpersonen nicht alleine bewältigt werden könnten. Die Bildung einer Gruppe allein ist jedoch kein Garant für die gute Bearbeitung einer Fragestellung. Damit Gruppen möglichst gute Ergebnisse erarbeiten können und Fehlentscheidung möglichst vermieden werden, ist es bei besonderen Aufgabenstellungen notwendig, Gruppen durch Moderation zu unterstützen. Dabei hat sich gezeigt, dass qualitativ hochwertige Gruppenleistungen wahrscheinlicher werden, wenn Gruppen aufgabenzentriert moderiert werden und nicht vorwiegend sozio-emotional, also mit dem Ziel größerer Harmonie in der Gruppe.
Der Band stellt die theoretischen Grundlagen, den konkreten Ablauf der Moderation und die Anforderungen an den Moderator bei verschiedenen Fragestellungen dar, die Gruppenarbeit erfordern. Beginnend mit der Moderation von Routinebesprechungen und der Moderation von Gruppen, die einfache bzw. komplexe, dynamische Probleme lösen sollen, wird im Folgenden auf die Besonderheiten der Moderation von Projektgruppen, von Kreativgruppen, von Ethikkommissionen und von Konfliktgruppen eingegangen. Schließlich geht es um die Moderation von Gruppen, die ohne externe Sachentscheidungen zur gegenseitigen Hilfe zusammenkommen, wie Selbsthilfe- oder Selbsterfahrungsgruppen.