HAHE bei
APPROXIMATIONEN DERIVATE SURROGATE
Denise Ackermann, Frank Eckhardt, Matthias Marx, Andreas Seeliger
Ausstellungskatalog NAHE bei, motorenalle Dresden, 14.10.21 – 1.5.22
Gegenwärtig haben unterschiedliche Lesarten von NAHE/ NÄHE besondere Bedeutung gewonnen. Mit zunehmender Dauer von Abstandsgeboten wuchsen einerseits Sehnsüchte nach unbeschränkter menschlicher Nähe. Andererseits sind
wir in Fragen der Klimaveränderung oder des Artensterbens offenbar nahe bei der Unvermeidbarkeit von ultimativen Katastrophen. Kurz vor unserem Abgrund? Welche Distanz, welchen Raum, welche Ferne braucht es für das Leben und
Erleben von Nähe oder das Vermeiden zu großer Nähe? Als Single, als Familie, als Gruppe. Sozial genannte virtuelle Plattformen – man kann sie sowohl als Derivate als auch als Surrogate von Nähe erleben. Approximation als ewige
mathematische Annäherung, denken wir dazu das Gegenteil! Was wäre die größtmögliche Distanz, räumlich, geistig, spirituell, … die wir uns noch vorstellen oder nicht mehr vorstellen können? Auch Kunst ist Teil der Diskussion. Ihre Rückkehr auf Bühnen und Plattformen wird von vielen Menschen, Akteuren wie Interessierten, herbeigesehnt. Ihre Fragen, Vorschläge, Ideen zu Problemfeldern fehlten in den letzten Monaten oftmals. Aber als Teil der Probleme werden Beiträge von Institutionen und Ritualen des Kunstsystems zu Klimawandel und Diversitätsverlust diskutiert.