Halbherz

Deutschland kurz nach dem Krieg: die Zeit zwischen Chaos und Aufbau. Ein Junge, neugierig, vorwitzig, naseweis, altklug, oft für seine Eltern nur noch anstrengend mit seiner Wissbegierde und Fragerei, versucht die Erwachsenen und ihre Welt zu verstehen. Das gelingt ihm aber nur zum Teil, denn diese Welt liegt zu großen Teilen in Trümmern und seine Eltern sind auf sehr unterschiedliche Weise in ihrem täglichen Existenzkampf und in den wachsenden Spannungen in ihrer Beziehung verstrickt. Mit der Flucht aus der Heimatstadt beginnt für den Jungen eine Odyssee. Es passiert nichts Spektakuläres, nichts wirklich Dramatisches, aber langsam muss er begreifen, dass seine kleine Familie auseinander bricht und er seine Heimat verloren hat. Er wird immer wieder gezwungen, sich an neue Lebensumstände und fremde Menschen anzupassen. Ist er wirklich willkommen? Das weiß er nicht. Was er aber weiß ist, wie schmerzhaft der Abschied sein wird, der auf ihn wartet. Seinen Hunger nach Liebe, Aufmerksamkeit und Zuwendung lernt er immer besser zu verbergen. Die Veränderung in seinem Leben ist das Einzige, auf das er sich verlassen kann.