Hamburgs stolze Fregatten gegen die Korsaren
Konvoischifffahrt im 17. Jahrhundert
Kurt Grobecker
Im 17. Jahrhundert bedrohten algerische und türkische Korsaren die Hamburger Schifffahrt. Die Piraten kaperten Handelsschiffe und schickten deren Besatzungen in die Sklaverei oder erpressten für sie hohe Lösegelder. Die Verluste, die Hamburgs Kaufleute besonders in der Mittelmeerfahrt erlitten, schwächten die Wirtschaft der Hansestadt. Die Kaufmannschaft beschloss deshalb, sich zur Wehr zu setzen. Eine schon vor der Gründung der Admiralität eingerichtete „Sklavenkasse“, aus der Gefangene freigekauft wurden, linderte die Not der betroffenen Seemannsfamilien. Aber den Kaufleuten ging es auch um die Sicherung ihrer wertvollen Schiffsladungen. 1662 wurde der militärische Schutz der hamburgischen Handelsschifffahrt einer vom Admiralitätskollegium getragenen Convoy-Deputation übertragen. Sie ließ 1668/69 die Fregatten „Leopoldus Primus“ und „Wapen von Hamburg“ in Dienst stellen, die als Kriegsschiffe („Convoyer“) jeweils zwischen 20 und 50 Handelsschiffe auf ihren Reisen begleiteten und schützten. Bis 1740 wurden fünf weitere Schiffe desselben Typs gebaut, die insgesamt 118 Konvois sicherten. Die Konvoikapitäne waren angesehene Kommandanten. Aber keiner erreichte die Popularität des Berend Jacobsen Karpfanger, der 1683 mit seiner „Wapen von Hamburg“ auf der Reede von Cádiz in die Luft flog, weil die Pulverkammer des Schiffes Feuer gefangen hatte und Karpfanger sich weigerte, seine brennende Fregatte zu verlassen.
In einer Kollage aus Dokumentation, Erzählung und fiktiver Reportage schildert der Autor Kurt Grobecker ein kurzes, aber dramatisches Kapitel der Schifffahrt. „Hamburgs stolze Fregatten gegen die Korsaren“ ist ein unterhaltsames und packend erzähltes Stück hamburgischer Schifffahrts- und Sozialgeschichte.