Handlungsempfehlung zur Anwendung von Natural Attenuation bei PAK- und BTEX verunreinigten Grundwässern in heterogenen Porengrundwasserleitern
Kay Hamer, Björn Panteleit, Katherina Seiter
Heterogene Porengrundwasserleitern erschweren die Prognose des Fahnenverhaltens PAK belasteter Grund-wässer. An einem Modellstandort in Bremen wurde ein Verfahren zur Prüfung auf Eignung der Anwendung natürlicher Selbstreinigungskräfte (MNA) in nicht homogen durchströmten Aquifern entwickelt. Der Standort liegt in einem dichtbesiedelten Stadtteil, im Beeinflussungsgebiet eines ehemaligen Fabrikgeländes. Bis heute wird die Schadensstelle durch ein Monitoringprogramm überwacht. Die Stationarität der Schadstofffahne und der Nachweis des stattfindenden Metabolismus ist eine Voraussetzung, um MNA als Sanierungsmethode in Betracht zu ziehen. Mit statistischen Verfahren wurde gezeigt, dass die untersuchten Fahnenbereiche stationär sind. Durch Nachweis spezifischer Metaboliten konnte zudem ein anaerober Abbau der Schadstoffe bestätigt werden. Die Nutzung des Verfahrens der natürlichen Selbstreinigung stellt somit eine wirkungsvolle Sanierungsalternative dar. Zur Simulation der identifizierten Prozesse und ihrer Prognose dient ein Transportmodell (MT3DMS),dessen Grundlage ein Strömungsmodell (MODFLOW) ist. Für Bereiche geringer Datendichte aber starker Heterogenität wurden in Abhängigkeit zur nächstliegenden Bohrung die jeweiligen hydraulischen Parameter simuliert.