Hans Erich Nossack
Gabriele Söhling, ZEIT-Stiftung Ebelin u. Gerd Bucerius
„Archäologie des Gewissens“ nannte Siegfried Lenz das Werk des 1901 in Hamburg geborenen Hans Erich Nossack. Der Sohn eines Kaffeeimporteurs führte viele Jahre lang eine Doppelexistenz als Schriftsteller und Kaufmann in der väterlichen Firma im Hamburger Hafen, bevor er nach dem Zweiten Weltkrieg mit seiner eindringlichen und schnörkellosen Prosa Aufmerksamkeit erregte. Berühmt machte ihn der Bericht „Der Untergang“ über die verheerenden Luftangriffe auf Hamburg, die 1943 weite Teile der Stadt in Trümmer legten und bei denen er Wohnung und Habe verlor.
In den fünfziger und sechziger Jahren gehörte Nossack mit seinen zeitkritischen Romanen und Erzählungen zu den anerkannten und ausgezeichneten Autoren der jungen Bundesrepublik. Vor allem während der fern von Hamburg verbrachten Jahre – zu den Lebensstationen gehörten unter anderem Darmstadt und Frankfurt am Main –, spielte der als Einzelgänger geltende Autor eine bedeutende Rolle im öffentlichen Leben.
Gabriele Söhling zeichnet in diesem Buch erstmals die Lebensstationen dieser außergewöhnlichen Schriftsteller-persönlichkeit nach.