Hans Magnus Enzensberger: Ich bin keiner von uns
Hans Magnus Enzensberger, Dagmar Knöpfel, Ralf Zöller
Kaum ein bundesdeutscher Intellektueller hat sich so intensiv mit der Bewusstseinsindustrie und dem Fernsehen auseinandergesetzt wie Hans Magnus Enzensberger. Das begann schon 1956 mit dem Aufsatz »Literatur und Linse und Beweis dessen, dass ihre glückhafte Kopulation derzeit unmöglich«.
Ähnlich wie Brecht unterschied er zwischen dem, was die Medien in einer gegebenen Gesellschaftsordnung können und dem, was sie prinzipiell könnten, auch Enzensberger war und ist sensibel für die spezifischen Potentiale der Apparate. In den siebziger Jahren drehte er zum Beispiel – parallel zum Erscheinen seines Romans „Der kurze Sommer der Anarchie“ – die Dokumentation DURRUTI – BIOGRAPHIE EINER LEGENDE. Es gebe schließlich »ganz wichtige Momente im Film, die das Buch auf gar keine Weise herbeischaffen kann«.
Diese DVD-Box versammelt erstmals die wichtigsten filmischen Zeugnisse von, mit und über Enzensberger:
DVD 1
• Durruti – Biographie einer Legende. Ein Film-Roman von Hans Magnus Enzensberger (D 1972, 92 Min., s/w)
• Requiem für eine romantische Frau. Ein Spielfilm von Dagmar Knöpfel nach einer Buchvorlage von Hans Magnus Enzensberger (D 1999, 96 Min., Farbe)
DVD 2
• Ich bin keiner von uns. Ein Porträtfilm von Ralf Zöller (D 2000, 75 Min., s/w + Farbe)
• »Ohne Rücksicht auf Verluste!« Hans Magnus Enzensberger im Gespräch mit Alexander Kluge (45 Min.)
• Extras: Historische Fernsehdokumente mit und über Hans Magnus Enzensberger:
Hessenschau (1960, 7’15’’)
Algerienausstellung (1961, 4’37’’)
Über die Gruppe 47 (1964, 3’46’’)
Rede zu den Notstandsgesetzen (1967, 5’09’’)
Gespräch mit Peter Hamm (1969, 15’19’’)
Über Medien (1971, 9’33’’)
Titanic (1977, 11’29’’)
Politische Brosamen (1982, 12’15’’)