Science-Fiction-Pop-Art: Die sensationelle Dokumentation über Hansrudi Wäschers „NICK, DER WELTRAUMFAHRER“
-R3-spekulativ?- Ein Blick hinter die Kulissen der großen Comics-Serie, 1958-1963 (mit CD)
Kai Stellmann
Von 1958 bis 1963 erschienen die ersten 263 Ausgaben der bis heute bei Erwachsenen beliebten Science-Fiction-Comics-Serie NICK, DER WELTRAUMFAHRER. Es ist die wohl interessanteste, komplexeste und bis heute zugleich geheimnisvollste Serie der deutschen Comics-Geschichte, das bedeutendste Werk des viel bewunderten Comics-Künstlers Hansrudi Wäscher (*1928–2016†).
Nach jahrelangen Recherchen ist es dem Autor erstmals gelungen, die Serie NICK und die bisher verborgenen Ursprünge ihrer fantastischen Geschichten und intelligenten Zukunftsvisionen zu entschlüsseln, neu zu deuten und präzise zu dokumentieren – mit überraschenden Erkenntnissen und erstaunlichen Einsichten, die in keiner der vielen bislang veröffentlichten Arbeiten über den Ausnahmekünstler und sein Werk zu finden sind.
Das Buch zeigt, dass sich Wäscher für NICK von einigen der damals weltbesten Science-Fiction-Ideen inspirieren ließ: Ideen aus zwölf Kinofilmen, diversen US-Comics-Heften, zwei Zeitungs-Comics-Serien, fünf Science-Fiction-Romanen, einem spekulativen Sachbuch, römischen Tempelruinen und der Bibel – Einflüsse, die durch ausführliche Gegenüberstellungen von Bild- und Textzitaten nun belegbar sind. Wäscher ergänzte diese externen Einflüsse mit vielen originellen eigenen Ideen, einer Prise Gesellschaftskritik und unterschwellig mit Ereignissen aus Politik und seinem eigenen Berufsleben.
Gerade durch diese Montagetechnik, welche auch für Werke von z.B. Thomas Mann (Stichwort „höheres Abschreiben“) oder The Beatles (vergl. „Tomorrow Never Knows“) kennzeichnend ist, schuf Hansrudi Wäscher von 1958-1963 mit der Serie NICK, DER WELTRAUMFAHRER in der Gesamtschau ein hochrangiges, monumentales Gesamtkunstwerk der Pop-Art und ein Meisterwerk des Genres Comics.